Liebe Kunden und Patienten!

In dieser Woche ging mir ein Satz von Patienten nicht mehr aus dem Kopf. Viele unserer Kunden und Patienten meinten: „Bei Euch läuft ja alles so wie immer. Ihr müsst nicht zumachen. Da freu ich mich.“ Dieser Satz, „Bei Euch läuft ja alles so wie immer!“ brachte mich zum Nachdenken aber erfüllt mich vor allem mit Stolz. Denn dies zeigt mir, dass es uns möglich ist, in unserer Praxis alles so Normal wie möglich wirken zu lassen. Danke an alle Patienten und Kunden für dieses wundervolle Lob.

Aber was ist in der jetzigen Zeit schon Normal?

Überall in der Praxis hängen Hinweisschilder, wir desinfizieren alle Liegen und Hilfsmittel überdurchschnittlich viel, so dass das Material das Jahr 2020 nicht überleben wird.

Der Mundschutz und nun die FFP 2 Maske sind zu unserem ständigen Begleiter geworden, so dass wir alle am Abend froh sind die kalte Novemberluft atmen zu dürfen. Aber wir erleben auch, dass unsere kleinsten Patienten uns ein Lächeln trotz Maske zurückschenken. Und das ist einfach unbezahlbar.

Unsere morgendliche kurze Besprechung bei einer Tasse Kaffee, fällt kurz und knapp aus.

In unseren wöchentlichen Dienstberatungen sitzen wir weit auseinander und ständiges Thema sind die gefühlt wöchentlich neuen Hygienevorschriften der Berufsgenossenschaft.

Fortbildungen werden von den Therapeuten selbst abgesagt, um sich nicht mit fremden Leuten zu treffen.

Jeder geht nur einmal in der Woche einkaufen, steht manchmal vor leeren Regalen oder erlebt die schlechte Laune und Genervtheit von Menschen beim Einkauf.

Das könnte unendlich so weiter gehen. Fakt ist, das ich und mein Team alles tun, um für Normalität und für ein bisschen Sicherheit zu sorgen. Deshalb fehlt uns aber auch das Verständnis für Patienten, die heimlich größe Geburtstagspartys feiern.

Aber vor allem hat das letzte halbe Jahr uns viele Dinge gezeigt, die uns als Team ausmachen.

Wir sind in uns gegangen und als Team noch stärker zusammengewachsen.
Wir sind noch familiärer geworden, wissen über Ängste und Unsicherheiten der Kollegen. Wir bestärken uns gegenseitig. Übernehmen Patienten, wenn das Kind erstmal beim Homeschooling Hilfe braucht oder der Kindergarten wegen Quarantäne geschlossen hat.
Wir stehen als Team vor, hinter und neben den Kollegen. Das ist das, was uns ausmacht. Darauf bin ich sehr stolz.

Denn wer in sich selbst nicht zu Hause ist, ist nirgendwo zu Hause.

In diesem Sinne, wünsche ich allen einen schönen 1. Advent und bleiben Sie gesund.

Katja Malik