Wenn der Weihnachtsmann Rücken hat …

Um Himmels willen! Missmutig blickte der Weihnachtsmann auf den beeindruckenden Stapel der noch abzuarbeitenden Wunschzettel, der wie ein kleiner, schiefer Turm auf seinem Schreibtisch trohnte. „Das wird ja jedes Jahr mehr. Wer soll das denn alles schleppen?“ Der rundliche alte Mann mit dem langen weißen Bart hatte vom vielen Geschenkestapeln bereits furchtbare Rückenschmerzen bekommen. Dabei war noch nicht einmal Heiligabend.
Und nun? Ohne Rücken kein Bücken und ohne Bücken kein Geschenk. Der Weihnachtsmann überlegte, ob er Weihnachten vielleicht einfach mal ausfallen lassen sollte. „Ich könnte es mir mit ein paar leckeren Keksen und einer großen Tasse Milch am Kamin gemütlich machen“, sinnierte der Alte. „Ich pack mich einfach auf die Couch. Und dann lass ich mir vom Christkind noch den Rücken einsalben“, murmelte er in seinen Bart.
Justament in diesem Augenblick schneite das blondgelockte Engelchen in sein Büro. „Waaaaas?“, rief das Christkind entsetzt. „Das kann doch nicht dein Ernst sein. Ich glaub mein Rentier pfeift. Weihnachten ist noch nie ausgefallen.“ Das Engelchen schimpfte wie ein Rohrspatz und geriet dabei regelrecht in Rage: Der Weihnachtsmann solle sich gefälligst nicht so anstellen. Er sei schließlich ein kräftiger Kerl und kein Jammerlappen. „Wirf den Sack über die Schulter und mach dich gefälligst auf den Weg“, sprachs und stemmte seine kleinen Ärmchen in die Hüfte.
„Ist ja schon gut. Das war ja nur so eine Idee“, brummte der Rauschebart versöhnlich und griff sich den proppevollen Sack. Gerade wollte er ihn mit kühnem Schwung auf seinen Rücken bugsieren – zack, da traf ihn ein heftiger Schmerz. Jetzt bloß nicht bewegen, dachte sich der Weihnachtsmann. Er verharrte in gebückter Haltung und krächzte unter Schmerzen: „Jetzt haben wir die Bescherung. Nun kann ich mich überhaupt nicht mehr rühren.“
Das Christkind schob Panik. Wie sollte es den Alten wieder fit bekommen? Aus Erfahrung mit einem alten Engelkollegen wusste es, dass Wärme helfen soll. Am besten feuchte Wärme. Doch eine Wärmflasche war weit und breit nicht in Sicht. Dafür ein Bügeleisen. Das schnappte sich der Weihnachtsengel nebst ein paar nassen Handtüchern. Er presste das dampfende Plätteisen auf den Rücken des ächzenden Weihnachtsmannes. In diesem Moment schob der Oberwichtel seine Nase zur Tür herein. Auf einen Blick erfasste er die Lage.  Er musste umgehend eingreifen. Dem Alten halfen keine Hausmittelchen, er brauchte professionelle Hilfe. Und der Wichtel wusste auch, wo man die bekommt. Zum Glück gibts schließlich Physiotherapie und Osteopathie. Durch die heilenden, ja fast magischen Hände der Therapeuten ist der Weihnachtsmann endlich seine Rückenschmerzen los und kann pünktlich alle Geschenke ausliefern.
(M. Paul)

Wir wünschen allen Patienten und Kunden ein besinnliches Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr.